Die Idee
Auf einem nahe der Hattinger Altstadt gelegenen Grundstück soll im Zuge des Programmes „Ruhr 2010“ ein Kulturquartier entstehen. Dieses Quartier bietet Hattingens Bürgern eine Art Wohnzimmer, dass in verborgener Vielfalt zum Verweilen einlädt.
Die Orangerie
Die Orangerie repräsentiert den neugewonnenen grünen Raum innerhalb des Kulturquartiers. In der Mitte des Areals platziert, schmiegt sie sich an den Betonbunker an und umfasst ihn. In ihrer Höhe gleicht sie der des Bunkers und lässt aufgrund der verwandten Materialien, Stahl und Glas, die Silhouette des Bunkers durchscheinen. Als Bauwerk an sich ist die Orangerie als eigenständig zu begreifen. Sie soll frei begehbar sein und nicht nur zu ihrer „Außenwelt“ einen Kontrast darstellen.
Der Bunker
Der Bunker ist der Inbegriff der verborgenen Vielfalt. Nach außen unscheinbar und durch den Bewuchs der Orangerie nur Umrissen dargestellt, gilt er als künstlich geschaffene Ruine. Nach der Abtragung des Bunkerdaches, sowie der Decke des ersten Obergeschosses bietet sich dem Besucher auf Erdgeschosshöhe ein atemberaubender Raum, der introvertiert ist, jedoch trotzdem mit der Außenwelt in Korrespondenz tritt. Allein schon durch das Betreten des Bunkers werden für den Besucher die Dimensionen der 2.15 m dicken Außenwände spürbar. Verdeutlicht wird diese Wahrnehmung durch das Wechselbad von temperierter Orangerie zum „Inneren“ Außenraum. Dieser Übergang stellt nicht nur symbolisch, sondern auch physisch ein Wechselbad der Gefühle dar – eine Schnittstelle zwischen Innen und Außen, ein Übergang von warm zu kalt, ein Unterschied von bepflanzter zu gebauter Umgebung.
Die Ruinenwirkung rufen hierbei die Überreste der ehemaligen Erschließung hervor, die es dem Neugierigen ermöglichen auf Höhe des ersten Obergeschosses den Raum des Bunkers zu überblicken. Als eine Steigerung dieser Aufwärtsbewegung ist der ebenfalls als Möbelstück eingestellte Turm, der erklommen werden kann, um von der obersten Plattform den Ausblick über die Dächerlandschaft von Hattingen zu genießen.
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